Nicht ohne meinen "Mamabrunch"

Als ich diese Woche mit meiner Mamabrunch-Runde über die momentane Situation via Whatsapp „gesprochen“ haben, machte mich eine von ihnen auf etwas aufmerksam: dieser verrückte Haufen ist ein wunderbarer Teil meines Lebens und ich möchte nicht mehr ohne ihn sein!

 

Wie alles begann

Zu Beginn waren da meine sehr gute Freundin, ich und unsere Stillbabys. Regelmäßig trafen wir einander zum Frühstücken oder Brunchen, um in aller Gemütlichkeit zu „stillaxen“ (ich danke ihr für diesen wunderbaren Begriff, den ich privat sowie beruflich nutze). Wir haben uns ausgetauscht, gelacht, geweint, diskutiert und Mal für Mal lieber gewonnen. Dann wurden unsere Kinder größer und es folgten die zweiten Stillkinder. Wie es der Zufall so wollte, fanden wir uns noch einmal in der angenehmen Situation uns auch bei den zweiten Kindern wieder so nah und unverfälscht zu haben. Und wie das Leben so spielt, bekamen auch meine Schwester und ihre beste Freundin recht zeitnah ihre ersten Wunder.

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Vier mal zwei

 

Mehr Essen, mehr Meinungen

Es dauerte nicht lange bis unsere Blase (die, in der wir uns so verbunden fühlen) größer wurde und das Essen mehr. 

So entstand unser Mamabrunch: meine große zweite Familie. Nun sind wir sechs Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und diese momentane Ausnahmesituation different wahrnehmen. Denn alle haben ganz verschiedene Lebensmodelle und befinden sich in anderen Phasen ihres Lebens. Von der anfänglichen Alleinerzieherin, über die Dreifachmami bis hin zur Jungmama, die mit Baby im Bauch maturiert hat. Sechs Frauen, die sich fast tagtäglich schreiben oder hören, sich austauschen, einander zuhören, reflektieren, helfen und für einander da sind. Immer auf Augenhöhe und immer mit einem Lächeln und viel Verständnis für das Gegenüber.

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Fütterungszeit


Unsere Treffen haben im letzten Jahr schon nicht mehr so regelmäßig stattgefunden wie zu Beginn. Die Kinder werden größer, man beginnt wieder zu arbeiten und plötzlich findet man kaum mehr einen Tag, an dem alle Zeit haben – ihr kennt das. Nun aber haben wir Zeit. Zeit für unsere Kinder, Zeit zu reflektieren und Zeit einander zu schreiben. Und das tun wir. Jeden Tag. Und: es tut so gut!

Wir schicken einander Videos, die unseren Alltag in seiner ganzen Ehrlichkeit einfangen, haben eine „30 Tage Musikchallenge“ am Laufen, tauschen Kochideen und sprechen unseren Frust über die Isolation von der Seele. Zwischendurch rennt der Schmäh und wir können über und miteinander lachen.

 

So etwas wie Demut

Ich bin so unfassbar dankbar diese tollen Frauen und ihre bezaubernden Kinder in meinem Leben zu wissen. Sie bereichern es auf eine ganz besondere Art und Weise – sie hinterfragen ohne zu urteilen, sind ehrlich ohne zu verletzen und geben Rat ohne überheblich zu sein. Und: sie können kochen. Oh Mann können die kochen. Das exquisite Essen, das bei unseren Treffen eine enorme Rolle spielt, möchte ich hier nicht unerwähnt lassen.

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Brunch auf höchstem Niveau

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Der verrückte Haufen


Sie sind mein Anker, wenn es meine Familie für mich gerade nicht ist. Ich blicke fast demütig auf die letzten vier Jahre, die uns so nah zusammengebracht haben. Und nun ist es die Quarantäne, die mir einmal mehr verdeutlicht: nicht ohne meinen „Mamabrunch“! Und deshalb auch: Physical Distancing statt Social Distancing, because we need us more than ever! Mädls, ich liebe Euch!

Bleibt zu Hause – bleibt gesund!

Schönes Wochenende!

Eure Anna