Nein Mama, ich bin nicht müde!
Während Töchterchen mir gegenüber sitzt und ihr Joghurt mit Apfelmus auf seltsamste Art und Weise in sich hineinbekommt, mache ich mir
Gedanken zum Thema "Schlaf". Und wie es mit dem letzten Drittel der
Schwangerschaft zum Hauptthema unseres Lebens geworden ist und wohl auch
noch ein ganzes Weilchen bleiben wird.
Die Joghurt-Mus-Party
Wie man sich bettet...
Seit die Kinder da sind, schlafen wir so, wie es für alle Beteiligten
am angenehmsten ist. Das führte in den letzten sechs Jahren zu vielen
unterschiedlichen Schlaf-Konstellationen: Alle gemeinsam, nur wir Mädls
und der Papa im Kinderzimmer, der Papa mit der Großen und ich mit der
Kleinen, die Kinder gemeinsam in einem Zimmer und noch so viele mehr. Eben immer so, wie wir es brauchen. Das hat für uns bisher gut
funktioniert.
So gehts immer: Mit Körperkontakt
Ich selbst habe das große Glück mit relativ wenig Schlaf gut zurecht
zu kommen. Mir reichen sechs Stunden (im besten Fall am Stück) um am
nächsten Tag wieder fit zu sein. Dass dies während der ersten Monate mit
Baby nicht der Fall war, brauche ich hier wohl kaum erwähnen. Ich kenne
sie also auch, die Nächte in denen man gefühlt gar nicht geschlafen
hat. In denen man das Baby durch die Wohnung getragen oder dauergestillt
hat. Zombieähnliche Gesichtszüge und ein „etwas“ angeknackstes Gemüt am nächsten Tag waren die Folge. In
ganz harten Zeiten hat sich dieser gefühlt nie enden wollende Zustand
über Wochen gezogen. (An dieser Stelle ein gedankliches High Five an
alle die da gerade durchmüssen – Ihr schafft das!)
Müdes Kind auf Oberschenkel eingeschlafen
Wir sitzen alle im selben Boot
Schlaf ist für den menschlichen Körper unabdingbar. Wir brauchen ihn
um unsere Batterien aufzuladen, um zu lernen und um zu wachsen.
Schlafentzug ist die Hölle!
Ihr wisst wovon ich spreche, wenn Eure Kinder müde sind. Ich habe
mich nicht nur einmal gefragt, warum müde Kinder nicht einfach schlafen
können.1 Meine Kinder gehören zu der Sorte, die eine fixe Aufstehzeit
hat, egal wann sie am Vorabend schlafen gehen. Das bedeutet für mich,
dass ich eigentlich genau weiß wann sie einschlafen sollten, um zu ihren
11 Stunden Schlaf (das ist anscheinend ihr optimaler Bedarf) zu kommen.
Nun ist es aber leider so, dass es nicht immer gelingt die
Schlafenszeit einzuhalten.
So auch gestern. Jetzt ist Töchterchen
diejenige mit dem angeknacksten Gemüt. Um vier am Nachmittag denke ich
dann natürlich nicht mehr an ein kleines Schläfchen für das Kind – wäre
ohnehin verlorene Müh und ein elendslanger Tango den wir tanzen würden.
Mit dem wahrscheinlichen Ergebnis, dass sie um fünf Uhr noch
unzufriedener wäre, als sie es ohnehin schon ist.
Demnach heißt es jetzt für die nächsten Stunden einfach nur da sein.
Blitzableiter sein. Die Emotionen und den kleinen müden
Menschen vorsichtig stützen und in der Not aufzufangen. Also psychisch und physisch. Eine Herausforderung für beide Seiten. Für uns Großen bedeutet das: Einatmen. Ausatmen. Durchhalten.
Eines ist gewiss: Die Schlafenszeit werden wir heute bestimmt einhalten.
Schönes Wochenende!Eure Anna
PS: Auf mein „Guten Morgen“ wurde ich vom Töchterchen heute Früh mit den Worten „Du sollst nicht immer Guten Morgen zu mir sagen“ angezischt – da hätte schon alles klar sein müssen.
1 Diese und mehrere Antworten zum Thema Schlaf findet ihr hier: https://www.kinder- verstehen.de/mein-werk/artikel/schlafprobleme-aus-sicht-der-evolution/